Paul Gustav Gotsch (1872–1918)

Wenig ist bekannt zum Leben von Paul Gustav Gotsch. Er wurde am 28. September 1872 in der sächsischen Ortschaft Meerane geboren. In der Stadt am Nordwestrand des Erzgebirgischen Beckens entwickelte sich im 19. Jahrhundert eine ausgeprägte Textilindustrie, die das Stadtbild nachhaltig prägte. Die Namen und Lebensdaten seiner Eltern gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Gustav Gotsch in Meerane haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Zuletzt lebte Paul Gustav Gotsch in einer Wohnung an der Adresse Baudissinstraße 5 in Dresden-Kaditz. Um die Jahrhundertwende absolvierte Paul Gustav Gotsch seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Gustav Gotsch im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Gustav Gotsch mobilisiert und als Soldat der 3. Kompagnie des 4. Landsturm-Ersatz-Bataillons XII zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Paul Gustav Gotsch an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Spätestens 1917 musste sich Paul Gustav Gotsch eine Erkrankung zugezogen haben.  Möglicherweise handelte es sich um einen Fall der in dieser Zeit grassierenden „Spanischen Grippe“. Er wurde im Reserve-Spital zu Trient, Wien 6 behandelt, verstarb dort aber im Alter von 47 Jahren am 1. Januar 1918 an den Folgen seiner Krankheit an Lungenentzündung. Die sterblichen Überreste von Paul Gustav Gotsch wurden auf dem Militärfriedhof zu Trient in Südtirol bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Gustav Gotsch, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 23540: Gotsch Paul (Meerane, Glauchau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7700614 (aufgerufen am 15. April 2022).