Rudolf Gierisch (1896–1914)
Rudolf Horst Alexander Gierisch, Rudolf genannt, wurde am 12. Mai 1896 in der Ortschaft Freiberg in Sachsen geboren. Freiberg befindet sich etwa 31 Kilometer westsüdwestlich von Dresden an der nördlichen Abdachung des Erzgebirges. Die Anbindung an das deutsche Eisenbahnnetz und die Anlage eines sehr großzügigen Bahnhofs begünstigte im Ende des 19. Jahrhunderts eine beschleunigte industrielle Entwicklung der Stadt. Der Name und die Lebensdaten des Vaters von Rudolf Gierisch gehen den vorliegenden Quellen nicht hervor. Seine Mutter Antonie Gierisch war Direktrice leitende Angestellte in der Bekleidungsindustrie, die als ausgebildete Schneiderin Modelle entwarf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Rudolf Gierisch in Freiberg in Sachsen haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss begann Rudolf Gierisch eine militärische Ausbildung und war ab dem 1. April 1912 Schüler der Königlichen Unteroffizierschule und Unteroffizier-Vorschule zu Marienberg. Der Unteroffiziersschüler lebte zuletzt in einer Wohnung in Dresden-Albertstadt. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Rudolf Gierisch im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Rudolf Gierisch mobilisiert und als Gefreiter der 10. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Rudolf Gierisch ab 1914 an den Gefechten an der Westfront teil. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie in Breuschtal, den Vogesen und nahe der französischen Gemeinde Nancy und Épinal beteiligt. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Herbaville wurde Rudolf Gierisch am 3. September 1914 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Rudolf Gierisch hinterließ seine Mutter Antonie, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Freiberg in der Herzog-Ernst-Straße lebte.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Rudolf Gierisch, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 17118: Gierisch Rudolf (Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5503892 (aufgerufen am 15. April 2022).