Johannes Eger (1889–1917)
Edmund Johannes Eger, Johannes genannt, wurde am 16. August 1889 in der sächsischen Ortschaft Plauen geboren. Die Stadt liegt im mittelvogtländischen Kuppenland und war im 19. Jahrhundert ein bedeutender Standort der sächsischen Stoff- und Textilindustrie. Johannes Eger war der Sohn von Emil und Ernestine Eger und wuchs im Kreis von drei Geschwistern auf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Johannes Eger besuchte eine Dresdner Volksschule und absolvierte anschließend eine kaufmännische Ausbildung an der Handelsschule in Riesa an der Elbe. Nach seinem Abschluss war Johannes Eger als Kaufmann in Berlin tätig, wo sich der alleinstehende Handelsmann eine Wohnung nahm an der Adresse Hagelbergerstraße 20 in Kreuzberg unweit des Viktoriaparks, der in den 1880er-Jahren angelegt worden war. Zuletzt war Johannes Eger beim A.E.G.-Kabelwerk Oberschöneweide an der Oberspree tätig. Um das Jahr 1910 absolvierte Johannes Eger seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Johannes Eger im Berlin der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Johannes Eger mobilisiert und als Musketier der 5. Kompagnie des Infanterie-Regiment Nr. 455 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Johannes Eger an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie um die Festung Verdun beteiligt, wurde verwundet und nach Heimaturlaub an der Front in Rußland und anschließend wieder an Gefechten in Frankreich eingesetzt. Nach Gefechten nahe der französischen Gemeinde Saint-Julien wurde Johannes Eger am 31. Juli 1917 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Johannes Eger, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 20409: Eger Johannes (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6543834 (aufgerufen am 15. April 2022).