Ernst Friedrich Fischer (1891–1914)
Ernst Friedrich Fischer wurde am 15. September 1891 in der kleinen, damals böhmischen Ortschaft Biela (dem heutigen Stará Bělá in Tschechien) bei Tetschen (Děčín) geboren. Der Ortsname Biela ist wahrscheinlich vom altslawischen Gewässernamen „Byela” (= Weißwasser) auf die Ansiedlung übertragen worden. Die Gegend ist sehr waldreich und wurde deswegen auch gern als Sommerfrische aufgesucht. Ernst Friedrich Fischer war der Sohn des Malermeisters Josef Fischer und von dessen Ehefrau Anna Fischer, geborene Richter. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Ernst Friedrich Fischer in Biela haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Ernst Friedrich Fischer als Malergehilfe in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung an der Adresse Kamenzer Straße 12 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Ernst Friedrich Fischer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Ernst Friedrich Fischer rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Ernst Friedrich Fischer wurde als Seesoldat dem 2. Ersatz-Seebataillon Nr. 2 des Marine-Infanterie-Regiments Nr. 3 (4. Kompagnie) zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Ernst Friedrich Fischer ab Kriegsbeginn an den Gefechten an der Westfront teil. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie an der Stellung Bläsfeld in Belgien beteiligt. Am 1. Oktober 1914 fiel Ernst Friedrich Fischer im Gefecht bei Bläsfeld. Ernst Friedrich Fischer wurde 23 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Josef und Anna Fischer, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Dresden lebten. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Ernst Friedrich Fischers sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Ernst Friedrich Fischer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Bläsfeld Gehöft K. 6 2. M.I.R. aus: Bernuth, Julius von [Fotograf]. Fotoalben 1916. Online unter: https://bildsuche.digitale-sammlungen.de/index.html?c=viewer&bandnummer=bsb00104599&pimage=52&v=100&nav=&l=de (aufgerufen am 23. Januar 2021).