Hermann Fiedler (1885–1916)
Wilhelm Hermann Fiedler wurde am 4. Oktober 1885 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Hermann Fiedler war der Sohn von Auguste Fiedler. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus und die Kindheit von Hermann Fiedler in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Hermann Fiedler besuchte die Volksschule in Pieschen und anschließend die 8. Bezirksschule in der Konkordienstraße in Pieschen. Nach seinem Schulabschluss machte sich Hermann Fiedler selbstständig und wurde Molkereibesitzer in Runau in Posen, wo er sich eine Wohnung genommen hatte. Zwischen 1905 und 1907 absolvierte Hermann Fiedler seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Hermann Fiedler im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Hermann Fiedler mobilisiert und als Unteroffizier dem Preußischen-Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 34 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Hermann Fiedler ab Kriegsbeginn an den Gefechten an der Ostfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie in der Masurenschlacht in Ostpreußen 1914 beteiligt und an Gefechten nahe Wilna (Vilnius). Für seinen Einsatz wurde Hermann Fiedler mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach Gefechten in Ostpreußen wurde Hermann Fiedler seit dem 27. März 1916 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Seine gerichtliche Todeserklärung erfolgte am 22. November 1919.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Fiedler, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12274: Fiedler Hermann (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3762647 (aufgerufen am 7. Februar 2021).