Stutz, Lieselotte, geb. Sorge (1864–1943)

Lieselotte Sorge wurde am 12. November 1864 in Landsberg an der Warthe (dem heutigen Gorzów Wielkopolski in Polen) geboren. Die auf sieben Hügeln errichtete Stadt an der Warthe (Warta) liegt an der Mündung der Kladow in die Warthe etwa 140 Kilometer östlich von Berlin und 100 Kilometer südlich von Stettin (Szczecin). Im 19. Jahrhundert erlebte Landsberg an der Warthe im Zuge der Industrialisierung einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Lieselotte Sorge war die Tochter des Händlers Lars Sorge und der Natalie Sorge, geborene Brüning. Die Familie ihres Vaters stammte ursprünglich aus Königsberg (dem heutigen Kaliningrad in Russland). Dort hatten sich ihre Eltern kennengelernt und zwei Jahre vor ihrer Geburt, am 27. November 1862, geheiratet. Kurz darauf hatten sich ihre Eltern in Landsberg an der Warthe niedergelassen, wo Lieselottes Vater als Kaufmann tätig war. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt in den 1860er-Jahren wohnte die Familie in einem Haus an der Adresse Schönbachsberg 13.

Lieselotte hatte zwei jüngere Schwestern: Ihre Schwester Kordula wurde 1866 geboren und Alexandra 1867. Über die Kindheit und Jugend von Lieselotte Sorge und ihren Geschwistern in Landsberg an der Warthe haben sich keine Informationen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, welche Ausbildung Lieselotte in Landsberg erhielt.

Am 1. März 1889 heiratete die 24-Jährige in Danzig Phillipp Stutz. Der Sohn von Marius Stutz und dessen Frau Rita Stutz, geborene Kahle, stammte ursprünglich aus Kolberg (dem heutigen Kołobrzeg in Polen) und war von Beruf Kleidermacher. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Danzig, wo Phillipp einen Textilschneiderei unterhielt. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, ob die Ehepartner Kinder bekamen oder kinderlos blieben. Um die Jahrhundertwende zogen die Stutz‘ nach Berlin, wo sie sich eine Wohnung in der Burgsdorfstraße 14 in Berlin-Wedding nahmen. Lieselotte Stutz starb am 29. Oktober 1943 – im Alter von 78 Jahren – an den Folgen eines Herzinfarktes. Ihr Ehemann war bereits zuvor, Ende der 1930er-Jahre, in Berlin verschieden.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Familienarchiv; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Das Kaiserreich, Portrait einer Epoche in Biographien, hg. v. M. Fröhlich, 2001.