Emil Böhmig (1870–1919)
Gustav Emil Böhmig, Emil genannt, wurde am 28. September 1870 in der sächsischen Ortschaft Großdobritz geboren. Der Ort ist eine sorbische Niederlassung und wurde erstmals 1369 urkundlich als „magna Dobrowicz“ erwähnt. Emil Böhmig war der Sohn des Auszüglers Gottfried Böhmig und von dessen Ehefrau Johanna Böhmig, geborene Kurzreuther. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Emil Böhmig in Großdobritz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Emil Böhmig als Fabrikarbeiter in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Melanchthonstraße 12 genommen hatte. Zwischen 1890 und 1894 absolvierte Emil Böhmig seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Emil Böhmig im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Emil Böhmig mobilisiert und als Fahrer der 3. Batterie des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 279 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Emil Böhmig ab 1917 an den Gefechten an der Ostfront teil. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie in der Durchbruchsschlacht an der Putna und Susita im August 1917 beteiligt und im November an Gefechten in der Ukraine. Im September 1917 erkrankte Emil Böhmig an der Ruhr. Er wurde in Călimănești im Kriegslazarett 58 behandelt und später in das Reservelazarett in Wreschen (dem heutigen Września in Polen) verlegt. Am 3. April 1919 starb er an den Folgen seiner Erkrankung in russischer Kriegsgefangenschaft. Emil Böhmig wurde 48 Jahre alt. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Emil Böhmigs sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Emil Böhmig, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.