Martin Böhme (1871–1918)
Martin Oswald Böhme, Martin genannt, wurde am 1. Juli 1871 in der thüringischen Ortschaft Hirschfeld geboren. Der Ort liegt am Südwestrand des Altenburg-Zeitzer-Lösshügellandes in einem ausgedehnten Ackerbaugebiet. Durch den Ort fließt die Weiße Schnauder. Martin Böhme war der Sohn des Lehrers Heinrich Wilhelm Böhme und von dessen Ehefrau Pauline Böhme, geborene Gerold. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Böhme in Hirschfeld haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Martin Böhme eine kaufmännische Ausbildung und war als Buchhalter in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Anna Böhme, geborene Riedel, in einer Wohnung an der Adresse Stiftsstraße 1b (seit 1962 Alfred-Althus-Straße). Das Ehepaar sollte kinderlos bleiben. Um die Jahrhundertwende absolvierte Martin Böhme seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Böhme im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Böhme mobilisiert und als Gefreiter dem Landsturm-Bataillon 12 der 3. Kompagnie zugeteilt. Zuletzt wurde er zum Meldeamt der Kommandantur Bukarest versetzt. Spätestens 1917/1918 musste sich Martin Böhme eine Erkrankung zugezogen haben. Er wurde im Kriegsseuchenlazarett E des Hospiz Zerlendi in Bukarest behandelt, wo er am 11. Juni 1918 an den Folgen seiner Flecktyphus-Erkrankung verstarb. Martin Böhme wurde 46 Jahre alt und hinterließ seiner Eltern sowie seine Gattin Anna Böhme. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Martin Böhmes sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Martin Böhme, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26182: Böhme Martin (Hirschfeld, Gera). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8810107 (aufgerufen am 2. April 2021).