Georg Günther (1895–1918)
Georg Richard Günther, Georg genannt, wurde am 23. März 1895 in der sächsischen Ortschaft Serkowitz geboren. Der Ort liegt flussabwärts von Dresden in der Lößnitz und wurde 1905 in das Stadtgebiet von Radebeul eingemeindet. Georg Günther war der Sohn des Korbmachers Hermann Günther und von dessen Ehefrau Anna Günther, geborene Scholz. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Georg Günther in Serkowitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Georg Günther als Korbmacher in Dresden beschäftigt, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung an der Adresse Peschelstraße 16 in Dresden-Kaditz genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Georg Günther im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Georg Günther rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Georg Günther wurde als Gefreiter der 10. Batterie der Fußartillerie-Regiment Nr. 19 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Georg Günther ab Juni 1917 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie in Flandern, an der Yser, an der sogenannten Siegfriedfront, bei Saint-Quentin und an der Oise beteiligt. Am 26. Februar 1918 wurde er nahe der französischen Gemeinde Mesnil von einem Artilleriegeschoß am Rücken getroffen und tödlich verwundet. Georg Günther wurde 22 Jahre alt. Am 28. Februar 1918 wurden die sterblichen Überreste von Georg Günther auf dem Militärfriedhof Bernot im Grab 278 bestattet.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Georg Günther, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 22975: Günther Georg (Serkowitz, Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2603253 (aufgerufen am 22. Januar 2021).