Walther Großmann (1891–1916)

Robert Walther Großmann, Walther genannt, wurde am 22. September 1891 in der sächsischen Ortschaft Cossebaude geboren. Der Ort liegt auf der linken Elbseite, größtenteils im Elbtalkessel, erstreckt sich aber den Elbhang hinauf bis zur Lösshochfläche des Meißner Hochlands. 1997 wurde der Ort in das Stadtgebiet von Dresden eingemeindet. Walther Großmann war der Sohn von Therese Großmann und dessen Ehemann, dessen Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walther Großmann in Cossebaude haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Walther Großmann besuchte in Dresden die II. Realschule und nach dem Abschluss dieser Schule, die Bauschule Zittau, wo er zum Baumeister ausgebildet wurde. Als solcher war er zuletzt in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Architekt eine Wohnung an der Adresse Kamenzer Straße in der Äußeren Neustadt genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walther Großmann im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walther Großmann rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Walther Großmann wurde als Soldat dem Stab (1. Abteilung) des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Walther Großmann ab Herbst 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seines Regiments in Frankreich beteiligt. Am 6. April 1916 fiel er im Gefecht nahe der französischen Gemeinde Montfaucon durch eine Gasvergiftung – vermutlich nach einem Angriff mit Giftgas. Walther Großmann wurde 24 Jahre alt. Seine sterblichen Überreste wurden überführt und auf dem Neustädter Friedhof bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Walther Großmann, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12354: Großmann Walther (Cossebaude, Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3854598 (aufgerufen am 12. Januar 2021).