Paul Göhler (1886–1914)

Paul Hugo Göhler, Paul genannt, wurde am 6. November in der sächsischen Ortschaft Müdisdorf geboren. Der Ort liegt etwa zwölf Kilometer südlich von Freiberg im Osterzgebirge und wurde 1963 mit Weigmannsdorf zur Gemeinde Weigmannsdorf-Müdisdorf zusammengeschlossen. Paul Göhler war der Sohn von Anna Göhler, geborene Hösch. Nach dem Tod seines leiblichen Vaters, dessen Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen, nahm der Wirtschaftsbesitzer Carl Frohberg ihn als Stiefsohn an. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Göhler in Müdisdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern geblieben war. Nach seinem Schulabschluss war Paul Göhler als Kutscher in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung in der Albertstadt genommen hatte. Um die Jahrhundertwende absolvierte Paul Göhler seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Göhler im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Göhler mobilisiert und als Sergeant der 2. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 12 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Paul Göhler ab Kriegsbeginn an den Gefechten an der Westfront teil. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie nahe der belgischen Gemeinde Dinant beteiligt und im September 1914 an den Gefechten bei La Ville-aux-Bois. Am 18. September 1914 wurde er nahe Mauchamp-Ferme durch einen Granatschuß am linken Oberarm und der Schulter schwer verwundet. Er wurde im Feldlazarett VI bei Guignicourt behandelt, bevor er in das Garnisonslazarett in Dresden verlegt wurde, wo er am 1. Oktober 1914 an Wundstarrkrampf verstarb. Paul Göhler wurde 27 Jahre alt. Seine sterblichen Überreste wurden in Dresden (Militärfriedhof) bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Göhler, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 3906: Göhler Paul (Müdisdorf). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1120377 (aufgerufen am 22. Oktober 2021).