Hermann Gocht (1885–1917)
Hermann Julius Gocht, Hermann genannt, wurde am 15. Juli 1885 in der sächsischen Ortschaft Altgersdorf geboren. Der Ort wurde 1899 in das Stadtgebiet von Neugersdorf eingemeindet und befindet sich am Nordhang des Hutungsberges im Quellgebiet der Spree an der heutigen deutsch-tschechischen Grenze im Lausitzer Bergland. Hermann Gocht war der Sohn des Oberpostschaffners Hermann Gocht und von dessen Ehefrau, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Hermann Gocht in Altgersdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Hermann Gocht eine Ausbildung zum Postboten und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin und einem gemeinsamen Kind in einer Wohnung an der Adresse Alaunstraße 60 in der Dresdner Neustadt. In den 1900er-Jahren absolvierte Hermann Gocht seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Hermann Gocht im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Hermann Gocht mobilisiert und als Vizefeldwebel der 5. Batterie des Reserve-Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 19 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Hermann Gocht ab Kriegsbeginn an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie in Frankreich und Belgien beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Hermann Gocht mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 25. Oktober 1917 wurde er im Houthulster Wald bei Langemark in Flandern durch einen Granattreffer am Hinterkopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Hermann Gocht wurde 32 Jahre alt. Am 29. Oktober 1917 wurden die sterblichen Überreste von Hermann Gocht auf dem Militärfriedhof bei St. Joseph im Grab 709 bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Gocht, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 22046: Gocht Hermann (Altgersdorf, Löbau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4455045 (aufgerufen am 22. Oktober 2021).