Willy Geßner (1896–1917)

Willy Alfred Geßner, Willy gennant, wurde am 22. Oktober 1896 in der sächsischen Ortschaft Meerane geboren. Der Ort liegt in einem dicht besiedelten Gebiet am Nordwestrand des Erzgebirgischen Beckens etwa 15 Kilometer nördlich von Zwickau. Willy Geßner war der Sohn des Bankbeamten Max Alfred Geßner und von dessen Ehefrau Agnes Geßner, geborene Just. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Geßner in Meerane haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Geßner eine Ausbildung und war als Verwalter in Callenberg tätig, wo er sich eine Wohnung genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Geßner im Callenberg der Kaiserzeit geben könnten.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Geßner rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Willy Geßner wurde als Kanonier der 2. Batterie des Reserve-Fußartillerie-Regiments Nr. 12 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Willy Geßner ab Oktober 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie im Oktober 1916 an der Somme beteiligt und im April 1917 an Gefechten nahe der französischen Gemeinde Arras und Lens. Für seinen Einsatz wurde Willy Geßner mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 2. April 1917 wurde er bei Vimy durch englisches Maschinengewehrbeschuss tödlich im Rückenbereich verletzt. Willy Geßner wurde 20 Jahre alt und hinterließ seine Eltern, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Dresden in der Wölfnitzstraße 4 lebten. Die sterblichen Überreste von Willy Geßner wurden am 5. April 1917 auf dem Friedhof Esquerchin bestattet.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Geßner, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 27748: Geßner Alfred (Meerane, Glauchau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6449335 (aufgerufen am 1. Februar 2021).