Oskar Gerlach (1899–1919)

Karl Oskar Gerlach, Oskar genannt, wurde am 10. Januar 1899 in der sächsischen Ortschaft Thum geboren. Der Ort liegt am Jahnsbach im Erzgebirge. Oskar Gerlach war der Sohn des Posamentierers Karl Emil Gerlach und von dessen Ehefrau Alma Gerlach, geborene Kröber. Posamentierer fertigen Dekorationsmaterialien aus Textil-, Gummi- und Metallfäden an. Ihre wichtigsten Erzeugnisse sind Schnüre, Bänder, Kordeln, Borten, Fransen, Quasten und Besätze. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Oskar Gerlach in Thum haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Oskar Gerlach eine Ausbildung zum Appreturarbeiter und war als solcher in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. Appretur bezeichnet die veredelnde Behandlung von Stoffen und Textilien wie Fasern, Papier und Leder. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Oskar Gerlach im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Oskar Gerlach 1917 rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Oskar Gerlach wurde als Kanonier der 8. Ersatzbatterie des Fußartillerie-Bataillons Nr. 19 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Oskar Gerlach an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Spätestens 1918/1919 musste sich Oskar Gerlach eine Erkrankung zugezogen haben. Er wurde im Vereinslazarett „Carolahaus“ in Dresden behandelt, verstarb aber am 27. April 1919 an den Folgen seiner Krankheit. Als Todesursache wurde im Dresdner Totengedenkbuch Rippenfellentzündung sowie Tuberkulose der Lunge, des Darms und der Halslymphdrüsen angegeben. Die sterblichen Überreste von Oskar Gerlach wurden am 30. April 1919 auf dem Garnisonsfriedhof in Dresden bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Oskar Gerlach, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.