Karl Grunert (1887–1917)
Karl Friedrich Grunert, Karl genannt, wurde am 5. Januar 1887 in der thüringischen Ortschaft Schmölln geboren. Der Ort liegt im Tal der Sprotte und wurde vor allem bekannt durch seine Knopfindustrie im 19. Jahrhundert. Karl Grunert war der Sohn des Werkmeisters Otto Grunert und von dessen Ehefrau Louise Grunert, geborene Friedrich. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Grunert in Schmölln haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Karl Grunert eine Ausbildung zum Uhrmacher und war als solcher in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Feinmechaniker eine Wohnung genommen hatte. Zwischen 1905 und 1908 absolvierte Karl Grunert seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Karl Grunert im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Karl Grunert mobilisiert und als Fahrer der 4. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 279 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Karl Grunert ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie um die französische Gemeinde Houx im August 1914 beteiligt und im Mai 1917 an Gefechten in Rumänien. Spätestens 1916/1917 musste sich Karl Grunert eine Erkrankung zugezogen haben. Möglicherweise handelte es sich um einen Fall der in dieser Zeit grassierenden „Spanischen Grippe“. Er wurde im Feldlazarett 264 bei Focșani in Rumänien behandelt, verstarb aber am 23. Mai 1917. Als Todesursache wurde Nierenentzündung angegeben. Die sterblichen Überreste von Karl Grunert wurden auf dem Friedhof der Kirche St. Mina (Biserica Sfântul Mina) in Focșani bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Grunert, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 19656: Grunert Karl (Schmölln, Sa.-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6280806 (aufgerufen am 22. Oktober 2021).