Franz Grahl (1890–1918)

Louis Paul Franz Grahl, Franz genannt, wurde am 4. August 1890 in der sächsischen Ortschaft Krakau geboren. Der Ort befand sich sieben Kilometer nordwestlich von Königsbrück an der Pulsnitz in der Krakauischen Heide, bevor er 1938 wegen der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Königsbrück geräumt und nach dem Zweiten Weltkrieg geschleift wurde. Franz Grahl war der Sohn des Kaufmanns Georg Paul Grahl und von dessen Ehefrau Ida Margarete Grahl, geborene Golb. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Franz Grahl in Krakau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Franz Grahl eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. Zwischen 1910 und 1912 absolvierte Franz Grahl seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Franz Grahl im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Franz Grahl mobilisiert und als Unteroffizier der 1. Batterie des 5. Sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 64 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Franz Grahl ab Oktober 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie um die belgische Ortschaft Dinant im August 1914 beteiligt und im Mai 1918 an Gefechten nahe der französischen Gemeinde Montigny-le-Roi. Für seinen Einsatz wurde Franz Grahl mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 30. Mai 1918 wurde er in Montigny durch ein Artilleriegeschoß tödlich verwundet und starb. Franz Grahl wurde 27 Jahre alt. Seine sterblichen Überreste wurden am 3. Juni 1918 auf dem Soldatenfriedhof Sailly im Grab 2 bestattet.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Franz Grahl, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 25225: Grahl Franz (Krakau, Kamenz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6093415 (aufgerufen am 22. Oktober 2021).