Willy Brauer (1881–1916)
Friedrich Willy Brauer, Willy genannt, wurde am 20. März 1881 in der sächsischen Ortschaft Kleinburgk bei Dresden geboren. Der Ort wurde 1912 in das Stadtgebiet von Freital eingemeindet und liegt im Osten des Freitaler Stadtgebietes im Osterzgebirge. Zum Zeitpunkt von Willy Brauers Geburt lebten in Kleinburgk etwas mehr als 300 Einwohner. Willy Brauer war der Sohn des Maschinenführers Julius Brauer und von dessen Ehefrau Karoline Brauer, geborene Partzsch. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Brauer in der dörflichen Gemeinschaft von Kleinburgk haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Willy Brauer als Fabrikarbeiter in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter zuletzt eine Wohnung an der Adresse Eisenstuckstraße 1b in der Südvorstadt genommen hatte. Zwischen 1901 und 1903 absolvierte Willy Brauer seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Brauer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Brauer mobilisiert und als Obergefreiter der 4. Batterie des Reserve-Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 12 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Willy Brauer ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem mit seiner Batterie von März bis Juli 1916 an den Gefechten um die Festung Verdun beteiligt. Am 20. Juli 1916 wurde er östlich der französischen Gemeinde Péronne durch ein Artilleriegeschoß tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Willy Brauer wurde 35 Jahre alt. Am 21. Juli 1916 wurden die sterblichen Überreste von Willy Brauer auf dem Friedhof von Cartigny in Frankreich bestattet.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Brauer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 14040: Brauer Willy (Kleinburgk, Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2271975 (aufgerufen am 19. April 2021).