Willi Böhm (1893–1918)
Hermann Willi Böhm, Willi genannt, wurde am 2. Juli 1893 in der schlesischen Ortschaft Löwenberg (dem heutigen Lwówek Śląski in Polen) geboren. Der Ort liegt im westlichen Teil Niederschlesiens am linken Boberufer etwa 50 Kilometer östlich von Görlitz. Willi Böhm war der Sohn des Schuhmachers Hermann Böhm und von dessen Ehefrau Paula Böhm, geborene Metzner. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willi Böhm in Löwenberg haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willi Böhm eine Ausbildung zum Friseur und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Angestellte in einer Wohnung an der Adresse Blumenstraße 6 in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willi Böhm im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willi Böhm rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Willi Böhm wurde als Kanonier der 6. Batterie des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Willi Böhm Oktober 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Für seinen Einsatz wurde Willi Böhm mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 21. Juli 1918 wurde er nahe der Feuerstellung bei der französischen Gemeinde Merville durch ein Artilleriegeschoß tödlich am Kopf verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Willi Böhm wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Eltern, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in der Tuchmannstraße 79 in Löwenberg lebten. Am 23. Juli 1918 wurden die sterblichen Überreste von Willi Böhm auf dem Ehrenfriedhof bei Laventie-Wangerie im Grab 1041 bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willi Böhm, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 25943: Böhm Willi (Löwenberg, Liegnitz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8206211 (aufgerufen am 22. Oktober 2021).