Willy Antelmann (1894–1919)
Gustav Willy Antelmann, Willy genannt, wurde am 6. September 1894 in der damals sächsischen Ortschaft Reichenau (dem heutigen Bogatynia in Polen) geboren. Der Ort liegt in der Oberlausitz an der Lausitzer Neiße, etwa 27 Kilometer südlich von Görlitz. Willy Antelmann war der Sohn des Maschinisten Gustav Antelmann und von dessen Ehefrau, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Antelmann in Reichenau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Willy Antelmann als Hoteldiener in Dresden beschäftigt, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Antelmann im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Antelmann rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Willy Antelmann wurde als Unteroffizier der 4. Batterie des 4. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 48 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Willy Antelmann ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Am 14. Oktober 1915 wurde er im Gefecht verwundet. Für seinen Einsatz wurde Willy Antelmann mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, der Friedrich-August-Medaille sowie der Medaille des Militär-St.Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Nach Gefechten nahe der französischen Gemeinde Pernant geriet Willy Antelmann am 18. Juli 1918 in Kriegsgefangenschaft. Spätestens 1918/1919 muss er schwer erkrankt sein. Er wurde im Feldlazarett 95 in Saint-Nazaire behandelt, verstarb aber am 12. Februar 1919 an Lungenentzündung. Willy Antelmann wurde 24 Jahre alt. Seine sterblichen Überreste wurden am 13. Februar 1919 auf dem amerikanischen Friedhof Nr. 21 zu Saint-Nazaire im Grab 1894 bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Antelmann, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 9351: Antelmann Willy (Reichenau, Zittau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1410896 (aufgerufen am 19. April 2021).