Alfred Böhme (1890–1918)

Gustav Alfred Böhme, Alfred genannt, wurde am 29. September 1890 in der sächsischen Ortschaft Höckendorf geboren. Der Ort befindet sich etwa 20 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Dresden und etwa 10 Kilometer nordwestlich der Stadt Dippoldiswalde, zwischen Tharandter Wald und Osterzgebirge. Alfred Böhme war der Sohn des Arbeiters Gustav Böhme und von dessen Ehefrau, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Alfred Böhme in Höckendorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Alfred Böhme als Hausdiener angestellt und war als solcher in Dresden tätig, wo der alleinstehende Arbeiter zuletzt in einer Wohnung in der Kiefernstraße 19 lebte. Zwischen 1908 und 1910 absolvierte Alfred Böhme seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Alfred Böhme im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Alfred Böhme mobilisiert und als Gefreiter der 6. Batterie des Sächsischen-Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Alfred Böhme ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er mit seiner Batterie unter anderem bei den Gefechten um die belgische Stadt Dinant im August 1914 beteiligt und im April 1918 bei Braches in Nordfrankreich stationiert. Für seinen Einsatz erhielt Alfred Böhme das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse sowie die Medaille des Militär-St.Heinrichs-Ordens. Am 4. April 1918 wurde er bei Braches durch ein Artilleriegeschoß am Rücken schwer verwundet. Am 17. April 1918 verstarb er an den Folgen seiner Verletzung – akut infolge „Herzschwäche bei Rückenmarkschuß mit Blasenlähmung“. Alfred Böhme wurde 27 Jahre alt. Am 19. April 1918 wurden die sterblichen Überreste von Alfred Böhme auf dem Friedhof bei Stenay im Grab 844 beerdigt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Alfred Böhme, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 23764: Böhme Alfred (Höckendorf). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2626691 (aufgerufen am 7. Juli 2021).