Rudolf Bartko (1885–1918)
August Rudolf Bartko, Rudolf genannt, wurde am 10. Mai 1885 in der sächsischen Ortschaft Neustadt geboren. Der Ort liegt eingebettet im Neustädter Tal zwischen den Bergrücken des Hohwalds und des Ungerbergs. Rudolf Bartko war der Sohn des Bäckermeisters August Bartko und von dessen Ehefrau Emma Bartko, geborene Schöne. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Rudolf Bartko in Neustadt haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Rudolf Bartko eine kaufmännische Ausbildung zum und war als Kaufmann in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. Rudolf Bartko blieb unverheiratet, wurde in den 1900er-Jahren aber Vater eines Kindes. Um die Jahrhundertwende absolvierte Rudolf Bartko seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Rudolf Bartko im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Rudolf Bartko mobilisiert und als Kanonier der 1. Garnisonsbatterie des Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 19 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Rudolf Bartko ab Juni 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem mit seiner Batterie in den Kämpfen in der Champagne verwickelt und nahm im Juli 1918 an der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims in Frankreich teil. Für seinen Einsatz wurde Rudolf Bartko mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 1. September 1918 wurde er nahe der Feuerstellung südöstlich der französischen Gemeinde Leuilly durch ein Artilleriegeschoß in der Brust schwer verwundet. Er wurde zunächst im Feldlazarett Anizy behandelt und dann in das Reserve-Lazarett Dresden verbracht, verstarb aber am 23. Oktober 1918 an den Folgen seiner Verletzungen. Rudolf Bartko wurde 33 Jahre alt. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Trinitatisfriedhof Dresden bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Rudolf Bartko, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 28398: Bartko Rudolf (Neustadt, Pirna). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4617579 (aufgerufen am 19. April 2021).