Gustav Backasch (1878–1914)
Gustav Adolph Backasch, Gustav genannt, wurde am 5. September 1878 in der schlesischen Ortschaft Niederbielau (heute Bielawa Dolna in Polen) geboren. Seit der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung des Königreiches Sachsen im Jahr 1815 lag Niederbielau in der Provinz Schlesien. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf zu Polen. Der Name und die Lebensdaten des Vaters von Gustav Backasch gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Seine Mutter hieß Auguste Backasch, geborene Neumann. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Gustav Backasch in Niederbielau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss wurde Gustav Backasch Hotelbesitzer und Gastwirt in Dresden. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Hedwig Backasch, geborene Müller, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Jordansstraße 17 in Dresden. Zwischen 1899 und 1901 absolvierte Gustav Backasch seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Gustav Backasch im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Gustav Backasch mobilisiert und als Unteroffizier der 3. Batterie des Reserve-Feld-Artillerie-Regiments Nr. 53 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Gustav Backasch ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil. So war er unter anderen an den Kämpfen seiner Batterie an der Yser im September 1914 beteiligt und im November 1914 an den Gefechten bei Broodseinde in Belgien. Am 2. November 1914 wurde Gustav Backasch bei Keiberg Moolen in Westflandern durch ein Artilleriegeschoß am Kreuzbein verwundet. Er wurde im Reserve-Feldlazarett Nr. 92 bei Lendelede behandelt, verstarb aber nur wenige Tage später am 11. November 1914 an den Folgen seiner Verwundungen.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Gustav Backasch, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 8003: Backasch Gustav (Ebersbach, Görlitz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2231718 (aufgerufen am 19. April 2021).