Bruno Anger (1899–1917)
Max Bruno Anger, Bruno genannt, wurde am 3. April 1899 in der sächsischen Ortschaft Wingendorf geboren. Der Ort liegt im Tal des Kemnitzbaches westlich von Freiberg. Bruno Anger war der Sohn des Fabrikarbeiters Julius Anger und von dessen Ehefrau Anna Anger, geborene Geyer. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Bruno Anger in Wingendorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Bruno Anger als Farbikarbeiter in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Bruno Anger im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Bruno Anger im Jahr 1917 rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Bruno Anger wurde als Kanonier der 2. Ersatz-Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 64 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Bruno Anger ab Juni 1917 an den Gefechten an der Westfront teil. Im Herbst oder Winter 1917 musste sich Bruno Anger eine Erkrankung zugezogen haben. Möglicherweise handelte es sich um einen Fall der in dieser Zeit grassierenden „Spanischen Grippe“. Er wurde im Reserve-Lazarett VI in Dresden behandelt, verstarb dort aber am 28. Dezember 1917. Die Todesursache lautete Lungenödem bei gleichzeitiger Herzlähmung und akuter Mittelohrentzündung. Bruno Anger wurde 18 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Julius Anger und seine Mutter Anna Anger, geborene Geyer, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Wegefarth bei Freiberg lebten. Die sterblichen Überreste von Bruno Anger wurden auf dem Garnisonsfriedhof Dresden-Albertstadt bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Bruno Anger, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 22685: Anger Bruno (Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4596762 (aufgerufen am 19. April 2021).