Willy Fischer (1896–1918)
Willy Max Fischer wurde am 22. Oktober 1896 in der sächsischen Ortschaft Limbach bei Chemnitz geboren. Der im Jahr 1248 erstmals erwähnte Ort liegt im Bereich der „Limbacher Platte“ und wurde 1950 mit Oberfrohna zur Stadt Limbach-Oberfrohna zusammengeschlossen. Willy Fischer war der Sohn des Privatiers Franz Fischer und von dessen Ehefrau Amalie Fischer, geborene Heil. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Fischer in Limbach haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.
Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Fischer eine Ausbildung zum Fleischer und war als solcher in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Fischer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Fischer rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Willy Fischer wurde als Kanonier der 8. Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 245 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Willy Fischer ab August 1916 an den Gefechten an der Ostfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem mit seiner Batterie an den Gefechten an der oberen Sereth (heutige rumän./ukrain. Siret) im August 1916 beteiligt und im Juni 1918 an der Schlacht zwischen der französischen Gemeinde Soissons und Reims. Am 9. Juni 1918 wurde Willy Fischer durch einen Granatvolltreffer im Einsatz getötet. Er wurde 21 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Franz und Amalie Fischer. Die sterblichen Überreste von Franz Fischer wurden am 11. Juni 1918 auf dem Militärfriedhof bei Trigny im Grab 39 bestattet.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Fischer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.