Martin Fischer (1899–1919)

Paul Martin Fischer, Martin genannt, wurde am 20. Mai 1899 in der sächsischen Ortschaft Sadisdorf bei Dippoldiswalde geboren. Der Ort liegt etwa drei Kilometer westlich von Schmiedeberg im Osterzgebirge. Zum Zeitpunkt der Geburt von Martin Fischer lebten etwa 500 Einwohner in Sadisdorf. Der Name und die Lebensdaten der Eltern von Martin Fischer gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Fischer in haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Es ist anzunehmen, dass seine Eltern spätestens in den 1910er-Jahren verstorben sind, denn Martin hatte mit einem Herrn Robert Jadegast einen gesetzlichen Vormund. In den 1910er-Jahren war Martin Fischer als Dienstknecht beschäftigt. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Fischer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Fischer rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Martin Fischer wurde als Kanonier der 7. Kompagnie des Feldartillerie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Martin Fischer an Juni 1917 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Für seinen Einsatz wurde ihm die Friedrich-August-Medaille verliehen. Am 23. August 1918 wurde Martin Fischer nahe der Gemeinde Mory durch ein Artilleriegeschoß am linken Oberschenkel schwer verwundet. Er wurde im Reserve-Lazarett Oberhausen im Rheinland behandelt. Am 3. Mai 1919 erlag den Folgen seiner Verletzungen durch Blutvergiftung und Herzschwäche im Vereinslazarett vom Roten Kreuz in der Schweigerstraße in Dresden. Martin Fischer wurde 19 Jahre alt. Am 5. Mai 1919 wurden seine sterblichen Überreste nach Sadisdorf bei Dippoldiswalde überführt, wo die Bestattung stattfand.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Martin Fischer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 30533: Fischer Martin (Sadisdorf). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4429129 (aufgerufen am 12. September 2021).