Johannes Fischer (1898–1917)
Johannes Richard Fischer, Johannes genannt, wurde am 6. Juli 1898 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Johannes Fischer war der Sohn des Straßenbahnführers Richard Fischer und von dessen Ehefrau Lina Fischer, geborene Ostermay. Aus ungeklärten Gründen hatte Johannes Fischer mit Max Ostermay einen gesetzlichen Pflegevater, bei dem es sich nach aller Wahrscheinlichkeit um einen Verwandten seiner Mutter handelte. Die Familie Fischer war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Johannes Fischer in haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Johannes Fischer eine Ausbildung zum Former und war als solcher in Dresden tätig. Former arbeiten in Gießereien und stellen dort Gussformen her. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Förstereistraße 16 in der Äußeren Neustadt Dresdens. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Johannes Fischer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Johannes Fischer rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Johannes Fischer wurde als Kanonier der 4. Batterie des Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 23 zugeteilt. Mit seinem Bataillon nahm Johannes Fischer ab Mai 1917 an den Gefechten an der Westfront teil. Nach Gefechten südlich der Gemeinde Langemark in Westflandern wurde Johannes Fischer als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung war Johannes Fischer 19 Jahre alt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Johannes Fischer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 20220: Fischer Johannes (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5048262 (aufgerufen am 3. September 2021).