Johannes Findeisen (1892–1918)
Paul Johannes Findeisen, Johannes genannt, wurde am 19. November 1892 in der sächsischen Ortschaft Frankenberg geboren. Der Ort liegt im Erzgebirgsvorland unweit der Stadt Chemnitz im Zschopautal. Es ist umgeben von vielen Mischwäldern und die Zschopau fließt am westlichen Stadtrand eingebettet in eine Auenlandschaft vorbei. Johannes Findeisen war der Sohn des Webers Paul Findeisen und von dessen Ehefrau, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Johannes Findeisen in haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Johannes Findeisen eine Ausbildung zum Eisenbahnarbeiter und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehefrau Martha Findeisen, geborene Fiedler, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Frankenbergstraße 20 in Dresden-Löbtau. Zwischen 1912 und 1914 absolvierte Johannes Findeisen seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Johannes Findeisen im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Johannes Findeisen mobilisiert und als Kanonier der 7. Batterie des 2. Feldartillerie-Regiments Nr. 28 zugeteilt. Er war später auch als Fahrer (Trompeter) eingesetzt. Mit seinem Regiment nahm Johannes Findeisen ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Batterie im August 1914 nahe der belgischen Gemeinde Dinant beteiligt und im Oktober 1917 bei den Stellungskämpfen um Verdun. Während seines Kriegseinsatzes wurde Johannes Findeisen mehrmals verletzt und für seinen Einsatz mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 1. Juni 1918 wurde Johannes Findeisen bei Berzy-le-Sec durch ein Artilleriegeschoß an Armen und Beinen getroffen und tödlich verwundet. Johannes Findeisen wurde 25 Jahre alt. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Johannes Findeisens sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Johannes Findeisen, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26623: Findeisen Johannes (Frankenberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7516839 (aufgerufen am 7. September 2021).