Richard Erler (1876–1918)

Richard Edmund Erler, Richard genannt, wurde am 16. März 1876 in der sächsischen Ortschaft Gotthelffriedrichsgrund bei Freiberg geboren. Der Ort liegt im östlichen Ausläufer des Erzgebirgsvorlandes, zwischen der Freiberger Mulde im Westen und der Bobritzsch im Osten und wurde 1934 nach Burkersdorf eingemeindet. Die Namen und Lebensdaten der Eltern von Richard Erler gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Erler in Gotthelffriedrichsgrund haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Richard Erler eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Emma Erler, geborene Johne, in einer Wohnung in Dresden an der Adresse Schloßplatz 1. Das Ehepaar sollte kinderlos bleiben. Zwischen und 1896 und 1898 absolvierte Richard Erler seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Erler im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Erler mobilisiert und als Vizefeldwebel dem Stab des Fuß-Artillerie-Bataillons Nr. 102 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Richard Erler ab August 1914 an den Gefechten an der Ostfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Für seinen Einsatz wurde Richard Erler mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, der Friedrich-August-Medaille und dem Militär-Sankt-Heinrichs-Orden ausgezeichnet. Mit seinem Bataillon war Richard Erler unter anderem an den Gefechten bei Łask-Pabianice (heutiges Polen) und den Stellungskämpfen zwischen Oise und Marne in Frankreich im Juli 1918 beteiligt. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Vaux wurde Richard Erler am 18. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Gerichtlich wurde sein Todestag mit dem 18. Juli 1918 festgestellt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Richard Erler, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 28416: Erler Richard (Gotthelf-Friedrichsgrund, Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4659447 (aufgerufen am 4. September 2021).