Stern, Walter (1840–1919)
Walter Stern wurde am 3. April 1840 in Danzig (dem heutigen Gdańsk in Polen) geboren. Die Stadt liegt am südlichen Ende der Danziger Bucht etwa 285 Kilometer nordwestlich von Warschau (Warszawa). In seiner wechselvollen Stadtgeschichte stand Danzig seit dem Mittelalter unter polnischer und seit 1793 unter preußischer Oberherrschaft. Im 19. Jahrhunderts erlebte Danzig einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde wie auch das nahegelegene Elbing zu einem Zentrum des modernen Schiffbaues und der Industrialisierung in Westpreußen.
Walter Stern war der Sohn des Gastwirts Herbert Stern und dessen Frau Johanna Stern, geborene Moldenhauer. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Kattowitz (dem heutigen Katowice in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und zwei Jahre vor seiner Geburt, am 20. März 1838, geheiratet. Kurz darauf hatten seine Eltern Kattowitz verlassen und sich in Danzig niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Walter wohnte die Familie in einer Wohnung in der Joppengasse 16.
Walter sollte das einzige Kind des Ehepaares bleiben. Über die Kindheit und Jugend von Walter Stern in Danzig haben sich kaum Informationen erhalten, nur dass Walter das Akademische Gymnasium Danzig besuchte. Nach seinem Schulabschluss machte er eine kaufmännische Ausbildung und war als Handelsmann in Danzig und Umgebung tätig.
Im Alter von 24 Jahren heiratete Walter Stern am 8. August 1864 Christel Jensch. Die Tochter von Stephan Jensch und dessen Frau Tatjana Jensch, geborene Rüdiger, stammte ursprünglich aus Breslau (dem heutigen Wrocław in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Breslau. Hier wurden in den 1860er-Jahren ihre drei Kinder geboren. 1865 kam ihre Tochter Ilse zur Welt; in den Jahren 1866 und 1867 folgten ihre beiden Söhne Wolfgang und Günter. Anfang der 1870er-Jahre nahm Walter Stern als Soldat am Deutsch-französischen Krieg (1870–1871) teil. Leider haben sich keine weiteren Informationen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie während der Kaiserzeit und des Ersten Weltkrieges geben könnten. Walter Stern starb am 25. August 1919 – im Alter von 79 Jahren – und wurde in Breslau bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Angaben von Familienangehörigen; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Archiv für Reformationsgeschichte. Internationale Zeitschrift zur Erforschung der Reformation und ihrer Weltwirkungen (ARG), 1903ff.