Walter Claus (1888–1918)

Arthur Alfred Walter Claus, Walter genannt, wurde am 6. Juni 1888 in der sächsischen Ortschaft Oschatz geboren. Der Ort liegt in hügeliger Umgebung im Tal der Döllnitz, die als linker Nebenfluss etwa 15 km weiter östlich bei Riesa in die Elbe mündet. Walter Claus war der Sohn des Hausbesitzers Carl Claus und von dessen Ehefrau Emilie Claus, geborene Preißler. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walter Claus in Oschatz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss wurde Walter Claus diplomierter Handelslehrer und war als solcher in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Lehrer eine Wohnung genommen hatte. In den 1910er-Jahren absolvierte Walter Claus seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walter Claus im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walter Claus mobilisiert und als Kanonier der 4. Batterie des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 245 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Walter Claus ab März 1917 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war mit seiner Batterie unter anderem an den Stellungskämpfen in Lothringen im März 1917 und 1918 an der Marne und in der Champagne beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Walter Claus mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Chaumuzy wurde Walter Claus am 15. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Gerichtlich wurde sein Todestag mit dem 15. Juli 1918 festgestellt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Walter Claus, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26914: Claus Walter (Oschatz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2994194 (aufgerufen am 2. September 2021).