Willy Erler (1892–1914)
Emil Willy Erler, Willy genannt, wurde am 22. Juli 1892 in der sächsischen Ortschaft Linda geboren. Der Ort liegt etwa 7 Kilometer südwestlich von Freiberg in einem kleinen Nebental der Striegis im unteren Osterzgebirge. Willy Erler war der Sohn des Schmieds Waldemar Erler und von dessen Ehefrau, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Erler in Linda haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Erler eine Ausbildung zum Hufschmied und war als solcher in Dresden tätig, wo sich der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung genommen hatte. 1912 absolvierte Willy Erler seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Erler im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Erler mobilisiert und als Kanonier der 4. Batterie des 5. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 64 zugeteilt. Mit seinem Bataillon nahm Willy Erler ab 1914 an den Gefechten an der Westfront teil. Am 27. August 1914 wurde er in seiner Gefechtsstellung nahe der französischen Gemeinde Le Tremblois in der Region Bourgogne-Franche-Comté von einem Artilleriegeschoss getroffen, welches ihm beide Beine zerschmetterte. Willy Erler erlag vor Ort seinen schweren Verletzungen. Er wurde 22 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Waldemar Erler, der zum Zeitpunkt des Todes seines Sohnes nach wie vor in dessen Geburtsort Linda lebte. Die sterblichen Überreste von Willy Erler wurden an dem Frontabschnitt bei Le Tremblois bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Erler, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 1847: Erler Emil Willy (Linda, Amtshauptmannschaft Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/509410 (aufgerufen am 7. September 2021).