Dörthe Eichler wurde am 14. Januar 1880 in Kolmar (dem heutigen Colmar in Frankreich) geboren. Die Stadt liegt am Westrand der Oberrheinischen Tiefebene etwa auf halbem Weg zwischen Basel und Straßburg und ist die drittgrößte Ortschaft im Elsass. In Colmar befinden sich zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter gaben.Nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) wurde Colmar Teil des neugebildeten Reichslandes Elsass-Lothringen im Kaiserreich.

Dörthe Eichler war die Tochter des Fleischers Erik Eichler und der Agnes Eichler, geborene Keller. Ihre Eltern hatten zwei Jahre vor ihrer Geburt am 7. Juli 1878 geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Hannover verlassen und sich in Kolmar niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Dörthe wohnte die Familie in einem Haus an der Adresse Langestraße 12.
Dörthe wuchs im Kreis von zwei Geschwistern auf: Ihre Schwester Natalia wurde 1882 geboren und ihr Bruder Christian im Jahr 1886. Über die Kindheit und Jugend von Dörthe Eichler und ihren Geschwistern in Kolmar haben sich kaum Informationen erhalten. Dörthe und ihre Geschwister besuchten die städtische Volksschule. Es ist unbekannt, welche Ausbildung Dörthe Eichler nach ihrem Schulabschluss erhielt und in welchem Beruf sie tätig war.

Am 11. Februar 1910 heiratete die 30-jährige Dörthe Eichler Erik Lohr. Der Sohn von Andreas Lohr und dessen Frau Kordula Lohr, geborene Redlich, stammte ursprünglich aus Hamburg und war von Beruf Barbier. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Stuttgart und bekamen in den folgenden Jahren zwei Kinder: Ihre Tochter Ina wurde 1912 geboren und ihr Sohn Noah im Jahr 1914. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie in Stuttgart während der Zeit des Ersten Weltkriegs, der Weimarer Republik und des Zweiten Weltkriegs geben könnten. In den 1950er-Jahren zogen die Lohrs nach Berlin, wo Dörthe Lohr am 24. April 1966 – im Alter von 86 Jahren – verstarb.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Korrespondenz mit Familienangehörigen; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004.