Paul Furche (1886–1918)
Paul Furche wurde am 24. November 1886 in der schlesischen Ortschaft Petersdorf im Kreis Habelschwerdt (dem heutigen Piotrowice im Polen) geboren. Er war der Sohn des Wirschaftsbesitzers A. Furche und dessen Ehefrau Theresia Furche, geborene Opitz. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Furche in Petersdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Furche eine Ausbildung zum Schmied und war als solcher in Dresden tätig, wo er zuletzt mit seiner Ehegattin Martha Furche, geborene Zimmermann, und einem gemeinsamen Kind in einer Wohnung in der Williamstraße 2 in Dresden-Naußlitz lebte. Zwischen 1906 und 1908 absolvierte Paul Furche seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Furche im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Furche mobilisiert und als Kanonier der Flak-Batterie 581 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Paul Furche ab August 1914 an den Kämpfen an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem mit seiner Batterie an den Gefechten in Dinant in Belgien im August 1914 und an der Aisne im Oktober 1918 beteiligt. Auf dem Rückmarsch aus Frankreich erkrankte Paul Furche im Herbst 1918. Er wurde Ende November 1918 in das Lazarett Koblenz verbracht, wo er am 4. Dezember 1918 an den Folgen seiner Erkrankung starb. Möglicherweise handelte es sich um die in dieser Zeit grassierende „Spanische Grippe“. Paul Furche wurde 32 Jahre alt und hinterließ seine Ehegattin Martha Furche sowie das gemeinsame Kind des Ehepaars.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Furche, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.