Richard Friedrich (1877–1917)
Paul Alfons Richard Friedrich wurde am 26. November 1877 in der sächsischen Ortschaft Kleinröhrsdorf geboren. Das Dorf liegt am Westrand der Lausitzer Platte und gehört zu deren Naturraum. Durch den Ort fließt die Große Röder. Richard Friedrich war der Sohn des Gutsbesitzers Josef Friedrich und dessen Ehefrau Therese Friedrich, geborene Lange. Die Familie war römisch-katholischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Friedrich in Kleinröhrsdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Richard Friedrich als Packer in Dresden beschäftigt. Zuletzt wohnte der Arbeiter mit seiner Ehegattin Antonie Emilie Friedrich, geborene Cada, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung in der Pietzschstraße 11 in Dresden-Naußlitz. Um die Jahrhundertwende absolvierte Richard Friedrich seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Friedrich im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Friedrich mobilisiert und als Frontsoldat der Sächsischen Feldartillerie Batterie Nr. 880 zugeteilt. Mit seinem Regiment nahm Richard Friedrich ab Januar 1917 an den Kämpfen an der Ostfront teil. So war er unter anderem an den Gefechten in Dünaburg (heute Daugavpils in Lettland) beteiligt. Am 22. Juli 1917 wurde Richard Friedrich durch einen Schrapnellsplitter am Bauch schwer verwundet. Er wurde von der Saintäts-Kompagnie 277 bei Bernadischke behandelt, verstarb aber noch am selben Tag des 22. Juli 1917. Richard Friedrich wurde 39 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau mit den zwei Kindern. Die sterblichen Überreste von Richard Friedrich wurden auf dem Soldatenfriedhof in Bortkischki bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Richard Friedrich, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.