Willy Fricke (1887–1919)

Willy Hermann Fricke, Willy genannt, wurde am 13. Juni 1887 in der sächsischen Ortschaft Streckau bei Weißenfels geboren. Der Ort wurde Mitte des 20. Jahrhunderts für die Braunkohlegewinnung aufgegeben. Willy Fricke war der Sohn des Bergwerksdirektors Friedrich Franz Fricke und dessen Ehefrau Emma Fricke, geborene Kohlenberg. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Fricke in Streckau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Willy Fricke eine Ausbildung zum Bergreferendar und war als solcher in Dresden tätig, wo der alleinstehende Referendar zuletzt eine Wohnung in der Schanzenstraße 27 bewohnte. 1911/1912 absolvierte Willy Fricke seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Fricke im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Fricke mobilisiert und als Leutnant der 1. Batterie des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seinem Bataillon nahm Willy Fricke ab August 1914 an den Kämpfen an der Westfront teil. So war er im August 1914 an den Gefechten bei Dinant in Belgien beteiligt und im September 1915 an der Herbstschlacht in der Champagne. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Sainte-Marie-à-Py wurde Willy Fricke als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Er war in französische Gefangenschaft geraten und wurde in Chur in der Schweiz interniert. Am 14. Februar 1919 verunglückte Willy Fricke in Safien Tobel im Kanton Graubünden tödlich. Willy Fricke wurde 31 Jahre alt. Aus den vorliegenden Quellen geht nicht hervor, wann und wo er bestattet worden ist.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Willy Fricke, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 18309: Fricke Willy (Streckau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5645240 (aufgerufen am 21. Juli 2021).