Paul Brückner (1881–1918)
Hermann Paul Gustav Brückner, Paul genannt, wurde am 10. Mai 1881 in der schlesischen Ortschaft Ober-Schreibendorf bei Landeshut geboren. Aus den vorliegenden Quellen gehen die Namen und Lebensdaten der Eltern von Paul Brückern nicht hervor. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Brückner in Ober-Schreibendorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Brückner eine Ausbildung zum Tischler und war als solcher in Dresden tätig, wo er sich mit seiner Ehegattin Lina Brückner, geborene Frank, eine Wohnung genommen hatte. Das Ehepaar sollte kinderlos bleiben. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Brückner im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Um die Jahrhundertwende absolvierte Paul Brückner seinen Militärdienst. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde er mobilisiert und als Gefreiter der 3. Kompagnie des Pionier-Bataillon Nr. 12 zugeteilt. Mit seinem Bataillon nahm Paul Brückner ab September 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen der Kompagnie an der Aisne beteiligt und der Angriffsschlacht an der Marne und der Champagne im Juli 1918. Nach Gefechten nahe der französischen Gemeinde Courthiézy wurde Paul Brückner am 16. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Brückner, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.