Hermann Richard Goor (1890–1915)
Hermann Richard Goor wurde am 27. Februar 1890 in Hannover geboren. Er war der Sohn des Malers Ernst Richard Goor und dessen Ehegattin Minna Laura Goor, geborene Klein. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Hermann Richard Goor in Hannover haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Hermann Richard Goor eine Ausbildung zum Schuhmacher und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung in der Weißeritzstraße 68 in der Dresdener Friedrichstadt. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Hermann Richard Goor im Dresden der Kaiserzeit geben könnten. Ende der 1900er-Jahre absolvierte Hermann Richard Goor seinen Militärdienst.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Hermann Richard Goor mobilisiert und als Unteroffizier dem Pionier-Regiment-Nr. 25, 3. Feldkompagnie, zugeteilt. Hermann Richard Goor nahm mit seinem Regiment an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Aus den Quellen geht nicht hervor, aus welchen Gründen konkret Hermann Richard Goor im Sommer 1915 im Feldlazarett behandelt wurde – ob es sich um eine Verwundung im Feld gehandelt hat oder ob der Unteroffizier ernsthaft erkrankte. In jedem Fall verstarb er am 19. Juni 1915 im Feldlazarett 78 in Jonkershove in Westflandern in Belgien. Hermann Richard Goor wurde 25 Jahre alt. Er hinterließ seine Mutter Minna Laura Goor, geborene Klein. Sein Vater war zum Zeitpunkt seines Todes bereits verstorben. Aus den erhaltenen Quellen geht nicht hervor, wann und wo die sterblichen Überreste von Hermann Richard Goor bestattet worden ist.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Richard Goor, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 7365: Goor Richard (Hannover). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1179711 (aufgerufen am 21. Juli 2021).