Siegmund Siegfried Frey (1877–1917)

Siegmund Siegfried Frey wurde am 30. Januar 1877 in Myslowitz (dem heutigen Mysłowice) geboren. Die Ortschaft liegt etwa neun Kilometer östlich von Kattowitz (Katowice) am Zusammenfluss der Weißen und der Schwarzen Przemsa am Dreikaisereck. Im 18. Jahrhundert war Myslowitz mit dem größten Teil Schlesiens preußisch geworden und erlebte im Gefolge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte. Siegmund Siegfried Frey war der Sohn des Kaufmanns Markus Frey und dessen Ehefrau Rosa Frey, geborene Steinitz. Die Familie Frey war jüdischen Glaubens. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Siegmund Siegfried Frey haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Siegmund Siegfried Frey eine kaufmännische Lehre und arbeitete als Handelsmann in Dresden, wo er zuletzt ledig eine Wohnung bezogen hatte. Um die Jahrhundertwende absolvierte er seinen Militärdienst. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde er mobilisiert und als Armierungssoldat dem 13. Sächsischen Armierungsbataillon Nr. 190 der 1. Kompagnie zugeteilt und an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Am 5. März 1917 wurde er zur 3. Kompagnie abkommandiert. Im März 1917 erkrankte Siegmund Siegfried Frey schwer. Er wurde im Feldlazarett 99 nahe der französischen Gemeinde Attigny behandelt. Er verstarb am 12. April 1917 infolge rechtsseitiger Lungenentzündung, Rippenfell- und Hirnhautentzündung im Feldlazarett. Siegmund Siegfried Frey wurde 40 Jahre alt. Zum Zeitpunkt seines Todes waren seine beiden Eltern, Markus und Rosa Frey, bereits verstorben. Aus seiner Familie lebte noch sein Onkel Siegfried Frey, der in Dresden in der Maxstraße 7 IIb zur Untermiete bei Frosch lebte. Siegmund Siegfried Frey wurde am 14. April 1917 auf dem Militärfriedhof Attingy im Grab 43 bestattet.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Siegmund Siegfried Frey, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 19114: Frey Siegfried (Myslowitz, Kattowitz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6064264 (aufgerufen am 21. Juli 2021).