Kersting, Alexander (1858–1921)

Alexander Kersting wurde am 27. Januar 1858 in Elbing (dem heutigen Elbląg in Polen) geboren. Die Ortschaft liegt am Südwestrand der Elbinger Höhe in der Elbinger Niederung etwa 60 Kilometer südöstlich von Danzig (Gdańsk) und nahe der Mündung der Flüsse Elbing (Elbląg) und Nogat in das Frische Haff (Zalew Wiślany). Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt im Rahmen der industriellen Revolution und der Anbindung an Schifffahrtsfahrtwege und Eisenbahnlinien einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Alexander Kersting war der Sohn des Arztes Ludwig Kersting und der Eleonore Kersting, geborene Westermann. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Hindenburg O.S. (dem heutigen Zabrze in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und zehn Jahre vor seiner Geburt, am 22. August 1848, geheiratet. Kurz darauf hatten sich seine Eltern in Elbing niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Alexander wohnte die Familie in einem Haus an der Adresse Ilgnerstraße 8.

Alexander wuchs im Kreis von sieben Geschwistern auf: Seine ältere Schwester Elena war 1851 geboren worden und seine älteren Brüder Manfred, Helmuth und Markus in den Jahren 1855, 1856 und 1857; seine beiden jüngeren Schwestern Sabrina und Ivonne wurden 1861 und 1864 geboren und sein jüngerer Bruder Hermann wurde 1865 geboren. Über die Kindheit und Jugend von Alexander Kersting und seinen Geschwistern in Elbing haben sich kaum Informationen erhalten. Seine Eltern gehörten zum wohlsituierten Bildungsbürgertum der Stadt und legten Wert auf die Erziehung ihrer Kinder. Alexander besuchte das Athenaeum Elbingense (auch Königliches Gymnasium) und studierte nach seinem Schulabschluss Humanmedizin am medizinisch-chirurgischen Institut an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Nach seinem Abschluss praktizierte er in Stettin (heutiges Szczecin in Polen).

Am 1. August 1887 heiratete der 29-jährige Arzt Josefine Kornelia Borchert. Die Tochter von Josef Borchert und dessen Frau Ruth Borchert, geborene Jäschke, stammte ursprünglich aus Breslau (dem heutigen Wrocław in Polen), lebte aber mit ihrer Familie seit den 1870er-Jahren in Stettin. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung und bekamen in den folgenden Jahren zwei Kinder: Ihr Sohn Jonas wurde 1888 geboren und ihre Tochter Christiane im Jahr 1889. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verließen die Kerstings Stettin und ließen sich in Berlin nieder. Dort verstarb der 63-jährige Alexander Kersting am 3. Mai 1921 an einer Tuberkuloseerkrankung.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Dokumente aus Familienbesitz; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Baumgart, Winfried (Hg.), Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart, 7 Bde., Darmstadt 1982ff; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001.