Gustav Fischer (1877–1918)

Robert Gustav Fischer, Gustav genannt, wurde am 17. September 1877 in der kleinen Ortschaft Postelwitz geboren. Postelwitz liegt südöstlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden in der Sächsischen Schweiz im Durchbruchstal der Elbe durch das Elbsandsteingebirge und ist heute ein Ortsteil der Stadt Bad Schandau. Gustav Fischer war der Sohn des Schiffers Wilhelm Fischer und dessen Ehefrau Christiane Fischer, geborene Dünnebier. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Gustav Fischer haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.

Nach seinem Schulabschluss war Gustav Fischer als Arbeiter in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Elisabeth Fischer, geborene Blum, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung in der Freiberger Straße 12 in Dresden. Um die Jahrhundertwende absolvierte er seinen Militärdienst. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Gustav Fischer mobilisiert und als Armierungssoldat dem Armierungs-Bataillon Nr. 174 der 1. Kompagnie zugewiesen. Armierungssoldaten waren im Ersten Weltkrieg in der Regel nicht aktiv an Kampfhandlungen beteiligt, sondern beim Bau, der Instandhaltung und dem Betrieb von militärischen Befestigungen an der Front und im rückwärtigen Raum eingesetzt.

Gustav Fischer war mit seinem Bataillon an der Westfront bei Ypern im belgischen Flandern stationiert gewesen. Im Feld zog sich der Armierungssoldat im letzten Kriegsjahr eine ernsthafte Erkrankung zu. Er wurde im Reservelazarett VI in Dresden behandelt, verstarb aber am 8. Dezember 1918 an Grippe und Lungenentzündung. Möglicherweise handelte es sich um einen Fall der in dieser Zeit grassierenden „Spanischen Grippe“. Gustav Fischer wurde 41 Jahr alt und hinterließ seine Ehegattin Elisabeth Fischer, geborene Blum, und seine zwei Kinder. Am 11. Dezember 1918 wurde er auf dem Garnisonfriedhof in der Dresdner Albertstadt bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Robert Gustav Fischer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 8809: Frenzel Walter (Dresden-A.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1352288 (aufgerufen am 12. August 2021); Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.