Otto Ernst Fischer (1889–1915)

Otto Ernst Fischer wurde am 21. Juli 1889 in Dresden geboren. Er war der Sohn des Steuereinnehmers Ernst Friedrich Fischer und dessen Ehefrau, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Otto Ernst Fischer haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Otto Ernst Fischer eine Ausbildung zum Friseur und war als solcher in Chemnitz tätig. Zuletzt wohnte er in einer Wohnung an der Adresse Brühl 42 – in einem Gründerzeitviertel unweit der Chemnitzer Innenstadt. Zwischen 1909 und 1912 absolvierte Otto Ernst Fischer seinen Militärdienst. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde er mobilisiert und als Ulan im 1. Eskadron dem Reserve-Ulanen-Regiment Nr. 18 zugeteilt wurde. Die Ulane waren zur leichten Kavallerie gehörige Reiter, die mit langen Lanzen bewaffnet als Späh- und Stoßtrupps gegen den Feind eingesetzt wurden.

Otto Ernst Fischer nahm mit seinem Regiment im November 1914 an den Gefechten bei der französischen Ortschaft Souain teil und im September 1915 an der sogenannten Herbstschlacht in der Champagne. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Sainte-Marie-à-Py an der Somme wurde Otto Ernst Fischer als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Otto Ernst Fischer war ledig geblieben und hinterließ seinen Vater Ernst Friedrich Fischer und seine Mutter, die im jahr 1915 in Chemnitz in einer Wohnung in der Metzer Straße 21 wohnten.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Otto Ernst Fischer, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.