Wilhelm Adolf Fiedler (1892–1917)

Wilhelm Adolf Fiedler wurde am 4. November 1892 in der Ortschaft Woldenberg (dem heutigen Dobiegniew in Polen) bei Frankfurt an der Oder geboren. Die Stadt liegt in der Neumark, am westlichen Rand der Seenplatte Pojezierze Waleckie, rund 46 Kilometer nordöstlich von Landsberg an der Warthe (Gorzów Wielkopolski) – die nächstgelegene größere Stadt. Im Norden der Stadt erstreckt sich der Große See. Durch die preußische Verwaltungsreform von 1815 war Woldenberg in den brandenburgischen Kreis Friedeberg eingegliedert worden. Im 19. Jahrhundert erfolgte die Anbindung an bedeutende Verkehrswege, wie der Chaussee von Berlin nach Königsberg (Kaliningrad), der späteren Reichsstraße 1.

Wilhelm Adolf Fiedler war der Sohn des ortsansässigen Kaufmanns Otto Fiedler und dessen Ehefrau Johanna Fiedler, geborene Brantz. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Wilhelm Adolf Fiedler haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Wilhelm Adolf Fiedler eine kaufmännische Ausbildung und war als Kaufmann in Dresden tätig. Zuletzt wohnte er alleinstehend in einer Wohnung in der Dresdner Waldschlößchenstraße 3. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Kaufmanns im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Wilhelm Adolf Fiedler rekrutiert – oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Unteroffizier und Offiziersaspirant der Flieger-Ersatz-Abteilung 3, Gotha, der 1. Kompagnie zugeteilt. Wilhelm Adolf Fiedler nahm mit seinem Regiment an den Gefechten an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes teil. Im Oktober/November 1917 wurde Wilhelm Adolf Fiedler schwer verwundet und im Hauptreservelazarett zu Gotha behandelt, wo er am 5. November 1917 an seinen Verletzungen verstarb. Wilhelm Adolf Fiedler wurde 25 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Otto Fiedler und seine Mutter Johanna Fiedler, geborene Brantz, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Woldenberg lebten.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Wilhelm Adolf Fiedler, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 30525: Fiedler Wilhelm Adolf (Woldenberg, Frankfurt a. O.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4417022 (aufgerufen am 21. Juli 2021).