Paul Erfurt (1896–1917)

Paul Erfurt wurde am 3. August 1896 in der sächsischen Ortschaft Unterweißig geboren. Der Ort Unterweißig liegt im Westen des Freitaler Stadtgebietes und ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Arbeitersiedlung entstanden. Die Bewohner Unterweißigs arbeiteten überwiegend im Königlichen Sächsischen Steinkohlenwerk Zauckerode, das seit 1806 bestand. Paul Erfurt war der Sohn des Bergarbeiters Emil Erfurt und dessen Ehefrau Laura Erfurt, geborene Hahn. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Erfurt in Unterweißig haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern bleiben sollte.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Erfurt eine Ausbildung zum Fleischer und war als solcher in Dresden tätig, wo der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung bezogen hatte. Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Erfurt im Oktober 1915 rekrutiert – oder er meldete sich freiwillig. Der Soldat wurde als Kraftfahrer der Division Kraftwagen-Kolonne 573 zugeteilt. Mit seiner Kolonne nahm Paul Erfurt im Mai 1916 an den Gefechten an der Westfront bei der Yser – einem Küstenfluss im Grenzgebiet zwischen dem französischen und belgischen Flandern – teil und im Mai 1917 an den Stellungskämpfen im Wytschaete-Bogen in Westflandern. Bei Gefechten bei Pont Malhet wurde Paul Erfurt am 31. Mai 1917 tödlich verwundet. Zu diesem Zeitpunkt war er 20 Jahre alt. Paul Erfurt hinterließ seinen Vater Emil Erfurt und seine Mutter Laura Erfurt, geborene Hahn, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Zaukerode bei Potschappel lebten. Paul Erfurt wurde auf dem Militärfriedhof in der französischen Ortschaft Linselles im Grab 147 bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Erfurt, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 19224: Erfurt Paul (Unter Weißig, Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6109201 (aufgerufen am 21. Juli 2021).