Josef Derschka (1885–1918)

Josef Derschka wurde am 21. September 1885 in Bauerwitz (dem heutigen Baborów in Polen) im damaligen oberschlesischen Kreis Leobschütz geboren. Die Stadt liegt 14 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Leobschütz (Głubczyce) und 70 Kilometer südlich von Oppeln (Opole) in der schlesischen Tiefebene (Nizina Śląska). Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinien Ratibor–Leobschütz (1855), Bauerwitz–Cosel (1908) und Bauerwitz–Troppau (1909) erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Bauerwitz mehr als 2500 Einwohner und war Sitz eines Amtsgerichts und von zwei katholischen Kirchen. Die Familie von Josef Derschka war katholischer Konfession. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters haben sich nicht erhalten. Seine Mutter hieß Mathilde Derschka, geborene Engelmann. Über das Elternhaus von Josef Derschka haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.

Nach seinem Schulabschluss absolvierte Josef Derschka eine Lehre zum Tischler und war als solcher in Dresden tätig, wo er zuletzt eine Wohnung bewohnt hatte. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts absolvierte Josef Derschka seinen Militärdienst. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Josef Derschka mobilisiert und als Armierungssoldat dem 1. Armierungsbataillon Nr. 21 der 2. Kompagnie zugeteilt, wo er am 11. Februar 1915 seinen Dienst antrat. Er war mit seinem Bataillon zunächst an der Westfront in Lothringen stationiert und bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Im letzten Kriegsjahr wurde Josef Derschka am 8. Juli 1918 bei St-Sauveur in der Bretagne durch einen Granatsplitter schwer verwundet und verstarb an den Folgen dieser Verletzungen. Er wurde auf dem Ehrenfriedhof Sassenborn im Grab 113 bestattet. Josef Derschka wurde 32 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Mathilde Derschka, geborene Engelmann, die zum Zeitpunkt seines Todes als Witwe in Bauerwitz lebte.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Josef Derschka, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 25919: Derschka Josef (Bauerwitz, Leobschütz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8568055 (aufgerufen am 21. Juli 2021).