Hermann Depenau (1893–1917)
Ernst Friedrich Hermann Depenau, Hermann genannt, wurde am 1. April 1893 in Logau im Bezirk Stollberg geboren. Lugau liegt etwa 12 Kilometer südwestlich von Chemnitz und etwa 20 Kilometer nordöstlich von Zwickau am Nordrand des Erzgebirges. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in der Ortschaft Steinkohle gefunden und Logau erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Hermann Depenau war der Sohn des Prokuristen Ernst Depenau und dessen Ehefrau Alma Depenau, geborene Paul. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Hermann Depenau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.
Nach seinem Schulabschluss absolvierte Hermann Depenau eine kaufmännische Lehre und war als Kaufmann in Dresden tätig, wo er zuletzt in einer Wohnung in der Silbermannstraße 17 lebte. Anfang der 1910er-Jahre absolvierte Hermann Depenau seinen Militärdienst.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde er mobilisiert und als Armierungssoldat dem 9. Armierungsbataillon 142 der 4. Kompagnie zugeteilt, wo er am 3. Oktober 1916 seinen Dienst antrat. Er war mit seinem Bataillon zunächst an der Westfront in Artois an der Aisne stationiert und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Nach seinem Einsatz im Armierungsbataillon wurde Hermann Depenau zur Feld-Munitions-Anstalt I F. P. 82 abkommandiert. Am 31. Juli 1917 wurde der Soldat bei der französischen Gemeinde Mancieulles durch Artilleriebeschuss schwer verwundet. Hermann Depenau wurde im Kriegslazarett Briey behandelt, erlag aber noch am selben Tag seiner Granatsplitterverletzung am Unterschenkel und Hoden und einer zusätzlich erlittenen Gasvergiftung. Hermann Depenau wurde 24 Jahre alt. Er hinterließ seinen Vater und seine Mutter, die zum Zeitpunkt seines Todes in Lugau in der Schulstraße 7 lebten.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Ernst Friedrich Hermann Depenau, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 21768: Depenau Hermann (Lugau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6641417 (aufgerufen am 21. Juli 2021).