Alfred Göldner (1888–1918)
Alfred Richard Göldner, Alfred genannt, wurde am 23. Juni 1888 in Sächsisch Haugsdorf im Kreis Lauban in Schlesien (heute Nawojów Łużycki in Polen) geboren. Er war der Sohn des Schuhmachermeisters Oswald Göldner und dessen Ehefrau Marie Göldner, geborene Enkemann. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Alfred Göldner haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.
Nach seinem Schulabschluss absolvierte Alfred Göldner eine Schusterlehre und war wie sein Vater zuvor als Schuhmachermeister tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehefrau Anna Göldner, geborene Rothe, und dem gemeinsamen Kind des Ehepaares in Dresden. Zwischen 1908 und 1910 absolvierte Alfred Göldner seine Militärpflicht. Seit dem 23. August 1914 war er mit seiner Formation am Feldzug in Frankreich beteiligt und unter anderem im belgischen Dinant stationiert gewesen. Die 23. Division war von 1914 bis 1918 an verschiedenen Kriegsschauplätzen an der Westfront eingesetzt und unter anderem an der Schlacht an der Marne 1914, dem Gefecht bei Hurtebise 1915, der Schlacht an der Somme 1916, der Doppelschlacht Aisne-Champagne 1917 und den Stellungskämpfen bei Reims 1918 beteiligt gewesen.
Am 4. Mai 1918 wurde Alfred Göldner durch einen Unglücksfall nahe der französischen Gemeinde Cugny, bei der ein Pulvervorrat explodierte, schwer verletzt. Er zog sich Verbrennungen im Gesicht sowie im Brust- und Rückenbereich zu und wurde zunächst im Armee-Feldlazarett 365 behandelt. Zweieinhalb Wochen nach dem Unfall verstarb der 29-Jährige an den Folgen seiner Verletzungen im Armee-Feldlazarett 297 bei Ham in Nordfrankreich. Alfred Göldner hinterließ seine Eltern, die zu diesem Zeitpunkt in Schlesisch Haugsdorf lebten, sowie seine Gattin Anna Göldner, geborene Rothe, mit dem gemeinsamen Kind, dessen Name und Lebensdaten aus den vorhandenen Quellen nicht hervorgehen. Alfred Göldner wurde auf dem Kirchenfriedhof Notre Dame bei Ham in Grab 90 bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Alfred Richard Göldner, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.