Sabine Fengler wurde am 25. Februar 1807 in Oppeln (dem heutigen Opole in Polen) geboren. Die Stadt liegt in der Region Oberschlesien beidseitig der Oder zwischen Breslau (Wrocław) und Kattowitz (Katowice) auf dem Oppelner Buckel in der Schlesischen Tiefebene. Nach dem von Österreich verlorenen Ersten Schlesischen Krieg 1742 war Oppeln zusammen mit einem Großteil Oberschlesiens an Preußen gefallen.

Sabine Fengler war die Tochter des Apothekers Ulrich Fengler und der Dagmar Fengler, geborene Paul. Ihre Eltern hatten am 11. August 1798 geheiratet. Zum Zeitpunkt der Geburt von Sabine wohnte die Familie in einem Haus in der Kreutzgasse 15. Sabine hatte sieben Geschwister: Ihre ältere Schwester Karina war 1800 geboren worden und ihr älterer Bruder Lars im Jahr 1804; ihre beiden jüngeren Brüder Christian und Andreas wurden 1808 und 1809 geboren und ihre jüngeren Schwestern Swenja, Cordula und Tania in den Jahren 1810, 1811 und 1812. Über die Kindheit und Jugend von Sabine Fengler und ihren Geschwistern in Oppeln haben sich nur wenige Informationen erhalten. Ihre Eltern, die zur bürgerlichen Schicht Oppelns gehörte, legten Wert auf die Bildung und besonders die musikalische Ausbildung ihrer Kinder. So heißt es, dass Sabine sich im Spiel mehrerer Instrumente übte – darunter das Klavier und die Geige – und eine gewisse Virtuosität auf diesen erreichte.

Am 20. März 1829 heiratete die 22-jährige Sabine Fengler Sven Gerhard. Der Sohn von Felix Gerhard und dessen Frau Viola Gerhard, geborene Borchardt, stammte ursprünglich aus Liegnitz (dem heutigen Legnica in Polen) und war von Beruf Bibliothekar. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Kolberg (dem heutigen Kołobrzeg in Polen). In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute zwei Söhne: Jannik wurde 1831 geboren und Gottfried im Jahr 1833. Letzterer wanderte später mit seiner Ehefrau und seinen Kindern in den 1870er-Jahren nach Amerika aus und begründete einen bis heute bestehenden US-amerikanischen Zweig der Familie. Sabine Gerhard starb am 3. Dezember 1875 – im Alter von 68 Jahren – in Kolberg an den „Folgen eines Knochenbruches“. Ihr Ehemann überlebte sie nur wenige Monate und verstarb im Jahr 1876.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Briefe und Dokumente aus Familienbesitz; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001.