Otto Drescher (1872–1919)
Karl Rudolf Otto Drescher, Otto genannt, wurde am 9. Oktober 1872 in Dresden geboren. Er war der Sohn des Schuhmachermeisters Karl Hermann Drescher und dessen Ehefrau Clara Drescher, geborene Stock. Die Familie war evangelischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Franz Bauer haben sich keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb.
Nach seinem Schulabschluss versdiente Otto Drescher seinen Lebensunterhalt als Sattler und Kohlenhändler. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Agens Drescher, geborene Mattusch, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung in der Grundstraße 109 in dem kleinen Kurort Loschwitz bei Dresden (1921 als Stadtteil in Dresden eingemeindet). In den 1890er-Jahren absolvierte Otto Drescher seinen Militärdienst. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Otto Drescher mobilisiert und als Armierungssoldat dem Armierungsbataillon Nr. 174 zugeteilt. Armierungssoldaten waren im Ersten Weltkrieg in der Regel nicht aktiv an Kampfhandlungen beteiligt, sondern beim Bau, der Instandhaltung und dem Betrieb von militärischen Befestigungen an der Front und im rückwärtigen Raum eingesetzt. Im Januar 1917 war kehrte Otto Drescher an der sogenannten „Siegfriedfront“ an der Oise stationiert.
Nach Kriegsende kehrte Otto Drescher zu seiner Familie in die Heimat zurück, verstarb aber kurze Zeit später – möglicherweise an einem während seiner Dienstzeit zugezogenen Leidens – am 31. Juli 1919 im Reservelazarett I in Dresden. Zum Zeitpunkt seines Todes war Otto Drescher 46 Jahre alt. Er hinterließ seine Ehefrau Agnes Drescher, geborene Mattusch, und die zwei gemeinsamen Kinder, deren Namen und Lebensdaten aus den vorhandenen Quellen nicht hervorgehen.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Rudolf Otto Drescher, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.