Frederick Leopold Schoenle (1866–1952)
Frederick Leopold Schoenle wurde am 28. April 1866 im US-amerikanischen Cincinnati in Ohio geboren. Er war der Sohn des aus Würzburg stammenden Zeitungsverlegers, Bürgerkriegsveteran und späteren amerikanischen Konsuls in Europa Wolfgang A. Schoenle (1831–1892) und der österreichstämmigen Jennie Schoenle, geborene Markbreit (1842–1917). Die Familie war evangelischer Konfession. Frederick Leopold wuchs im Kreis von mindestens fünf Geschwistern auf: Er hatte eine ältere Schwester namens Matilda (1862–1966) sowie mit Robert (1868–1905), Walter (1877–1947) und Viktor (1880–1937) drei jüngere Brüder und eine jüngere Schwester namens Elsa Jane (1882–?).
Im Herbst 1878, als Frederick Leopold Schoenle zwölf Jahre alt war, verließ er zusammen mit seinen Eltern und seinen Geschwistern die USA, und die Familie kehrte für einige Jahre nach Deutschland zurück, wo sie zunächst in Bremerhaven-Geestemünde lebten und dann im Jahr 1881 nach Elberfeld-Barmen (heutiges Wuppertal) ins östliche Rheinland zogen. In den Städten Geestemünde und in Barmen besuchte Frederick Leopold die humanistischen Gymnasien. Nach seinem Schulabschluss begann er ein Studium der Philologie und der Geschichte. Er immatrikulierte sich an der Universität Tübingen, wo er drei Semester studierte. Anschließend wechselte er an die philosophische Fakultät der Universität Bonn, wo er bis zum Jahr 1889 studierte, und anschließend wieder an die Universität Tübingen wechselte.
1891 legte Frederick Leopold Schoenle seine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen vor. Der Titel seiner Doktorarbeit lautete schlicht „Diodorstudien“ (Berlin 1891) und war eine quellenkritische Arbeit, die sich mit dem Werk und einigen Fragen zur Verlässlichkeit des antiken griechischen Geschichtsschreibers aus der Zeit des späten Hellenismus (erste Hälfte des 1. Jahrhunderts) auseinandersetzte. Es haben sich leider keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben des Altphilologen und Historikers im Deutschland der Kaiserzeit geben könnten. Es ist auch nicht bekannt, ob Dr. Frederick Leopold noch in den 1890er-Jahren oder in den 1900er-Jahren Deutschland verließ und zurück nach Amerika ging.
Am 28. Dezember 1910 heiratete er im US-amerikanischen Hamilton in Ohio Marie Wilhelmina Harff (1880–1972). Beide Ehepartner arbeiteten als Lehrer in den USA; Leopold Frederick Schoenle zuletzt an der Withrow High School in Cincinnati, bevor er in Ruhestand ging. Das Ehepaar blieb kinderlos. Am 18. Juni 1952 verstarb Frederick Leopold Schoenle im Alter von 86 Jahren. Er wurde in seiner Geburtsstadt Cincinnati in Ohio auf dem Spring-Grove-Friedhof bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Fredercik Leopold Schoenle: Diodorstudien, Berlin 1891; Adressbücher; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976. Eintrag zu Frederick Leopold Schoenle. FamilySearch. Online unter: https://ancestors.familysearch.org/en/9KY7-BMB/frederick-leopold-schoenle-1866-1952 (aufgerufen am 21. März 2021); Eintrag zu Frederick Leopold Schoenle. Find a Grave. Online unter: https://de.findagrave.com/memorial/79034402/frederick-leopold-schoenle (aufgerufen am 21. März 2021).