Karl Otto (1860–?)
Ludwig Traugott Karl Otto, genannt Karl, wurde am 2. Juli 1860 in Rudolstadt im damaligen Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (heute Thüringen) geboren. Er war der Sohn des dortigen Kreisarztes Dr. Karl Otto und dessen Ehefrau, deren Name und Lebensdaten sich in den vorliegenden Quellen nicht erhalten hat. Die Familie von Karl Otto war evangelischer Konfession. Es ist nicht bekannt, ob Karl im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder ob er das einzige Kind seiner Eltern war. Karl Otto wurde in einer Privatschule auf die Aufnahme auf das Gymnasium Fridericianum in Rudolfstadt vorbereitet. Im März 1869 wurde er Schüler des Gymnasiums. Der 20-jährige Karl Otto erhielt im April 1881 das Zeugnis der Reife (Abitur) und begann ein Studium der Medizin.
Er immatrikulierte sich an der Universität Leipzig, wo er am 2. Februar 1883 den ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung bestand (Tentamen physicum). Während des Sommersemesters 1883 genügte Karl Otto seiner Militärpflicht mit der Waffe bei einer Infanterieeinheit. Im Wintersemester 1883/1884 setzte er sein Studium an der Universität Jena fort, besuchte im Sommersemester 1884 die Universität Kiel und ab Oktober 1884 die Universität Halle. Dort bestand er am 15. März 1886 das Examen rigorosum.
Während seiner Studienzeit vertiefte sich der angehende Mediziner im Bereich der Erforschung von malignen Tumorerkrankungen. 1886 legte er der medizinischen Fakultät der vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg seine Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Medizin und Chirurgie vor. Der Titel seiner Doktorarbeit lautete „Vier Fälle von Sarcom des retinierten Hoden“ (Halle an der Saale 1886). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Dr. Karl Otto während der Kaiserzeit und der Weimarer Republik geben könnten. Es ist auch nicht bekannt, in welchem Jahr und an welchem Ort der Arzt verstarb, und wo er bestattet worden ist.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Karl Otto: Vier Fälle von Sarcom des retinierten Hoden, Halle an der Saale 1886; Adressbücher; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976.